In einer Sonderausstellung setzt sich das Museum im Hölderlinturm in Kooperation mit der Hölderlin-Gesellschaft e. V. mit Hölderlins Rezeption in der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. In dieser Zeit erfährt der Dichter ein erstaunliches Revival. Wissenschaftliche Großprojekte wie die Stuttgarter Ausgabe und die Gründung der Hölderlin-Gesellschaft werden inmitten des 2. Weltkriegs auf den Weg gebracht und Feldausgaben mit 100.000 Exemplaren gedruckt. Hölderlins 100. Todestag im Jahr 1943 wird zum kulturpolitischen Ereignis.
In einer Sonderausstellung setzt sich das Museum im Hölderlinturm in Kooperation mit der Hölderlin-Gesellschaft e.V. mit Hölderlins Rezeption in der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. In dieser Zeit erfährt der Dichter ein erstaunliches Revival. Wissenschaftliche Großprojekte wie die Stuttgarter Ausgabe und die Gründung der Hölderlin-Gesellschaft werden inmitten des 2. Weltkriegs auf den Weg gebracht und Feldausgaben mit 100.000 Exemplaren gedruckt. Hölderlins 100. Todestag im Jahr 1943 wird zum kulturpolitischen Ereignis. Gleichzeitig erkennen auch die vom Regime Verfolgten und Verstoßenen in Hölderlin eine Identifikationsfigur. Er wird nicht nur an der Front, sondern auch im Exil, in den Arbeitslagern und NS-Gefängnissen gelesen. Wie war das möglich? Und wieviel Potential zur Politisierung, Ideologisierung und Umdeutung steckt in Hölderlins Texten? In Dokumenten, Bildern, Film-Beiträgen und Original-Tonaufnahmen nähert sich die Sonderausstellung diesen Themen und Fragestellungen. Eine Reihe von Podcasts, Diskussionen und Veranstaltungen wird die Ausstellung begleiten.
Parallel dazu reflektiert im Tübinger Hesse-Kabinett eine Wanderausstellung die Rolle des schon Jahre zuvor in die Schweiz ausgewanderten Schriftstellers Hermann Hesse in der Zeit des Dritten Reichs. Beide Ausstellungen werden am 7. Juni um 19 Uhr mit einer Podiumsdiskussion eröffnet.