Blüten-Biene

Von Bienchen und Blümchen - Kurioses und Spannendes über Bienen

Von Bienchen und Blümchen

Die Bienen sind eine Insektenfamilie, die weltweit mit über 20 000 und in Deutschland mit über 560 verschiedenen Arten vertreten ist. In Abgrenzung zu der von Imkern gehaltenen Honigbiene werden alle anderen Bienenarten auch als Wildbienen bezeichnet. Da gibt es Hummeln, Sandbienen, Pelzbienen, Hosenbienen, Schmalbienen, Blattschneiderbienen, Maskenbienen und viele mehr. In einer einzigen Streuobstwiese wurden über 70 verschiedene Wildbienenarten gezählt. Zusammen mit der Honigbiene sorgen sie für die Bestäubung der vielen Millionen Obstblüten im Streuobstparadies und sichern damit eine gute Ernte.

Bei den meisten Wildbienen kümmert sich jedes Weibchen um seinen eigenen Nachwuchs. Anders die staatenbildende Honigbiene, bei der sich nur die Königin fortpflanzt und viele Tausend Arbeiterinnen sich um Nahrungsversorgung und Brutpflege kümmern.

Das Honigbienenvolk

Die Königin

Jedes Volk hat nur eine Königin. Sie wächst innerhalb von 16 Tagen durch besonders gute Fütterung (Gelée Royal) in einer zapfenförmigen Königin- oder Weiselzelle heran. In der Hochsaison (Mai - Juni) legt sie bis zu 2 000 Eier pro Tag. Man erkennt sie am langen, schlanken Hinterleib. Ihre Lebensdauer beträgt etwa vier bis sechs Jahre. Der Imker wechselt sie alle zwei bis drei Jahre wegen des Erhalts der Leistungsfähigkeit und Vitalität des Volkes aus. Die Königin ist das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen im Volk und erfüllt auch nur diese eine Aufgabe. Sie sorgt für den Zusammenhalt des Bienenvolkes durch Absondern eines Duftstoffes (Pheromone).

Die Drohnen

Drohnen sind ausgewachsene Männchen, ihre Anzahl im Bienenvolk beträgt 500 bis 1 000. Sie leben nur im Sommer während der Trachtzeit von Mai bis August und haben einzig die Aufgabe, junge Königinnen zu begatten. Dann werden sie von den Arbeiterinnen vertrieben (Drohnenschlacht). Die Entwicklungsdauer aus unbefruchteten Eiern beträgt 23 bis 24 Tage. Drohnen haben einen gedrungenen Hinterleib. Ihre Aufgabe ist neben der Stimulation des Volkes die Paarung mit der Jungkönigin.

Die Arbeiterinnen

Arbeiterinnen sind unterentwickelte, weibliche Bienen. Ein Volk hat im Sommer ca. 40 000 bis 80 000 Arbeiterinnen, im Winter nur etwa 10 000. Ihre Lebensdauer beträgt im Winter etwa sechs bis sieben Monate, im Sommer etwa 35 bis 42 Tage. Die Entwicklungsdauer beträgt 21 Tage. Bei den Arbeiterinnen sind Flügel und Hinterleib etwa gleichlang. Ihr Leben teilt sich in zwei Abschnitte: drei Wochen Innendienst (Stockbienen) und der Rest Außendienst (Sammelbienen). Sie verrichten alle anfallenden Arbeiten im Bienenvolk und sammeln Nektar, Pollen und auch Baumharze.

Schon gewusst?

  • Begnadete Tänzer: Wo sich eine ergiebige Futterquelle befindet, teilen die Bienen ihren Kolleginnen im Stock per Tanzsprache in Richtung und Entfernung genau mit!
  • Ohne Biene kein Obst: Rund 85 % der Erträge aus dem Obstbau in Deutschland hängen von der Bestäubung durch Bienen ab!
  • Ganz schön gemein: Etwa im August vertreiben die Arbeiterinnen die Drohnen. Sie werden von den Futterplätzen abgedrängt und schließlich aus dem Stock gezerrt. Sie sterben dann durch Nahrungsmangel. 
  • Rekordverdächtig: Für die Erzeugung von 1 kg Honig sind etwa 3 kg Nektar zu sammeln. Das entspricht 60 000 Honigblasenfüllungen und einer Flugstrecke von 40 000 km. Das ist eine Erdumkreisung!

Paradiesische Blütenträume

„Welch ein schauersüßer Zauber!
Winter wandelt sich in Maie,
Schnee verwandelt sich in Blüten,
und dein Herz es liebt auf`s Neue.“

Aus „Neuer Frühling“ von Heinrich Heine