Uralte Obstsorten

"Obstsorten der Streuobstwiese wurden über Jahrhunderte ortsspezifisch entwickelt. Die Verbreitung mancher Sorten ist gar auf wenige Dörfer beschränkt gewesen“!

Vielfalt im Streuobst

Die Sortenvielfalt in unseren Streuobstwiesen ist beachtlich. Hier finden wir heute noch, was unsere Vorfahren über viele Jahrhunderte hinweg selektiert und vermehrt haben. Diese alten Sorten, wurden zu einer Zeit entwickelt, als Pflanzenschutzmittel gar nicht oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung standen. Sie sind daher gegenüber Krankheiten und Schaderregern als besonders robust einzustufen. Die einzelnen Sorten entstanden dabei regionsspezifisch und ihre Verbreitung ist gar auf wenige Dörfer beschränkt gewesen - es entstanden sogenannte Lokalsorten. Während die heutigen Kultursorten, die im Intensivobstbau verwendet werden, auf weitgehend identische Elternsorten zurückgehen, stellen die typischen alten Obstsorten der Streuobstwiese ein großes genetisches Potential dar.

Heutige Apfelsorten wie Pink Lady stellen für Allergiker ein Problem dar. In diesen Apfelsorten befinden sich weniger Polyphenole. Bei älteren Obstsorten hingegen, ist der Polyphenol-Gehalt um ein vierfaches höher. Polyphenole tragen zur Verträglichkeit bei. Alte Streuobstsorten sind somit verträglicher für Apfelallergiker.

Um selbst die Bestimmung von alten Streuobstsorten durchführen zu können, können Bücher, Seminare und Internetseiten hilfreich sein. Das Buch "Farbatlas alte Obstsorten" von Walter Hartmann und Eckhardt Fritz ist sehr empfehlenswert. Ein weiteres Buch ist das "600 alte Apfel- und Birnen neu beschrieben" von Herbert Keppler et al.Auf unserer Hompage finden Sie zudem Sortenseminare. Dort erlernen Sie selbst Bestimmungen durchzuführen. Unter dem Reiter Veranstaltungen finden Sie die Sortenseminare.Eine Sortenbeschreibung alter Streuobstsorten finden Sie auch hier oder hier .

Eine Auswahl alter Streuobstsorten finden Sie hier.

Rhein. Winterrambour 2

Rheinische Winterrambur

Seit dem 17. Jahrhundert ist dieser Apfel bekannt. Sein Geschmack ist mäßig saftig und säuerlich. Er wird als Tafel- und Wirtschaftsapfel verwendet. Genussreif können Sie sich den Rheinischen Winterrambur von Dezember bis April schmecken lassen. 

Gewürzluiken-6.20.9..2010

Gewürzluike

Dieser Apfel wurde als Zufallsämling 1885 in Nordwürttemberg gefunden. Saftig, angenehm säuerlich mit ausreichender Süße und intensivem Aroma lässt sich der Apfel beschreiben. Zudem duftet er intensiv. Als Tafel- oder Mostapfel wird er verwendet. Zwischen Dezember und März ist die Gewürzluike genussreif.

Blochinger

Blochinger

Der Blochinger ist eine Lokalsorte im Kreis Esslingen und Reutlingen. Er schmeckt mild mit einer Säurenote und saftig. Als Tafelapfel, zum Backen und Kochen oder als Apfelmus findet er Verwendung. Sofort essen oder bis Dezember lagern.

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Alexander Lucas Birne

Um 1870 von Alexander Lucas in Frankreich entdeckt. Sie schmeckt sehr saftig und schmelzend. Unterschiede bestehen von süß bis leicht rübig. Als Tafelbirne wird sie verwendet. Von Ende Oktober bis Dezember ist die Alexander Lucas Birne lagerfähig.

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Conference

Diese Birne wurde in der Baumschule Rivers in England gezüchtet. Ihr Geschmack ist süß mit einer leichten würzigen Note. Verwendet wird die Conference als Tafelbirne. Von Mitte September bis November ist sie genussreif.